Sträucher & Bäume 

Brombeere (Rubus fruticosus. L.)

 

Volkstümlich:
Standort: Auf Ackerflächen und in Gebüschen

Aussehen: Strauch mit bogenförmig gekrümmten oder gestreckten, welche mit Dornen besetzt sind. Blätter 5- oder 3-zählig.

Blüte: Weiß.

Blütezeit: Mai-August.

Sammelzeit: Frühjahr und Herbst.

Verwendung: Blätter, Blüten, Beeren und Wurzeln.

 

Anwendung: Die Blätter geben besonders mit Erdbeerblättern und Waldmeister, je zwei Teile, und ein Teil Thymian vermischt, einen sehr guten, gesunden, aromatisch schmeckenden Frühstück- oder Abendtee, der dem chinesischen Tee nicht nachsteht.

Er ist durststillend, kühlend und wirkt gelinde auflösend und harntreibend.

 

Ein Mittel zur Stillung der monatlichen Reinigung liefert ein Teeaufguß von Blüten (siehe Mistel).

Derselbe ist auch ein allbekanntes Mittel zum Gurgeln bei Halsentzündung. (Täglich 3 x.)

 

Der Wurzeltee wirkt stuhl- und harntreibend. (Täglich 1 Tasse.)

 

Da der Brombeerstrauch auch in den nordischen Ländern sehr gut gedeiht, so ist er für obstarme Gegenden eine wahre Wohltat der Natur.

 

Die Beeren sind sehr wohlschmeckend und eine angenehme, gesunde Speise.

Diese Beeren fördern die Verdauung und dienen, mit Zucker und Zimt oder Wein genossen, als ausgezeichnetes Stärkungsmittel bei Magenschwäche.

In der Haushaltung werden die Beeren roh und eingemacht verwandt.

Eingemachte Brombeeren in Wasser gelöst, geben ein kühlendes und erfrischendes Getränk für Kranke und Rekonvaleszenten.
(1 Eßlöffel auf 1 Glas Wasser.)

Die unreifen oder getrockneten Beeren stillen den Durchfall.

Ferner dienen die Beeren zur Bereitung einer Tinktur, die zur Stärkung des Magens dient.

1 Hand voll Beeren auf 1 l Branntwein mit einem Zusatz von etwas Honig oder Zucker (täglich 1 kleines Likörglas).

Eberesche (Sorbus aucuparia. L.)

 

Volkstümlich: Vogelbeere, Quitschbeere

Standort: An Wegen und in Alleen angepflanzt.

Aussehen: Mittelgroßer Baum, gefiederte, hellgrüne Blätter.
                  (Früchte: zinnoberrote Beeren.)

Blüte: Weiß, Blütentrauben.

Blütezeit: Juni-Juli.

Sammelzeit: Juli und Herbst.

Verwendung: Blüten und Beeren.

 

Anwendung: Frische, gekochte Blüten geben einen wohlschmeckenden Tee, der den chinesischen Tee ersetzen kann.
(Milch und Zucker nach Belieben.)

 

Die getrockneten Beeren sind sehr wirksam gegen Nierensteine.
(2 mal täglich 10-12 Stück.)


Aus frischen Beeren kann Gelee bereitet werden.

Eiche, Stiel- (Quercus pedunculata Ehrh.)

 

Standort: Ganz Deutschland.

Aussehen: Großer Baum mit aschgrauer, rissiger, an den oberen Ästen glatter, rötlicher Rinde; die Blätter sind fast stiellos, dunkelgrün und am Rande buchtig.

Blüte: Gelbe Kätzchen (Männliche).

Blütezeit: Frühjahr.

Sammelzeit: Das ganze Jahr.

Verwendung: Die ganz jungen Blätter, die Rinde und dieFrucht.
                      (Bitterer, zusammenziehender Geschmack.)

 

Anwendung: Der aus den Blättern bereitete Tee wirkt stärkend auf die inneren Gefäße, besonders auf den Unterleib bei der Ruhr und Cholera. Den Brechreiz beseitigt er sehr bald.

 

Die junge Rinde, eine halbe Stunde lang gekocht, gibt einen heilkräftigen Absud, der zu Auflagen benutzt wird bei Bruchleiden, geschwollenem Halse, geschwollenen Drüsen und noch nicht zu harten Kröpfen.
Der Absud wird innerlich bei Mastdarmfisteln angewandt; er heilt dieselben.
Bei letzteren und bei Mastdarmvorfall benutze man fleißig Sitzbäder von diesem Absud und nehme ihn auch verdünnt zuweilen zu Klystieren.

Der Absud gilt ferner als blutstillendes Mittel bei Bluthusten und Blutbrechen.

 

Eine Hand voll Rinde in 1 l Milch gekocht, gibt ein vorzügliches Mittel bei Vergiftungen. (Fortgesetzt trinken, bis Erbrechen eintritt.)

 

Eichelkaffee, aus der Frucht bereitet (schälen und rösten) und mit Milch vermischt, ist ganz besonders schwachen, blutarmen, skrophulösen und an englischer Krankheit leidenden Kindern und überhaupt entkräfteten Menschen zu empfehlen. (1 Teelöffel auf eine Tasse.)

Aus der Frucht (getrocknet und zerquetscht) kann ebenfalls Tee gekocht werden; dieser wirkt bei vorstehend aufgeführten Leiden, besonders zur Blutreinigung, fast noch besser und kräftiger, als der aus Blatt und Rinde bereitete Tee.

Holunder (Sambucus nigra L.)

 

Volkstümlich: Hollerbusch
Standort: In Gärten, an Zäunen und Gräben.

Aussehen: Strauch oder Baum mit grauer, warziger Rinde. Derselbe hat holzige Zweige, in welchen ein sehr weiches, schwammiges Mark ist. Blätter unpaarig gefiedert, einzelne Blättchen oval-lanzettförmig, Rand gezähnt.

Blüte: Große Dolde, kleine, weiße Blümchen.

Blütezeit: Juni-Juli.

Sammelzeit: Sommer und Herbst.

Verwendung: Blätter, Blüten, Beeren, Rinde, Wurzeln.


Anwendung: Der frische Holunder eignet sich ganz besonders als Frühlingskur zur Blutreinigung.

Er scheidet die schlechten Stoffe auf leichte, natürliche Weise aus dem Blute und entfernt die Ausschläge.
Zu diesem Zwecke trinke man täglich morgens nüchtern, eine Stunde vor dem Frühstück, eine Tasse Tee von 6-8 kleingeschnittenen, aufgebrühten Blättern.

Dieser Tee, mit Honigzusatz, wirkt gegen innere Hitze.
(4-5 Wochen täglich ½ Tasse.) 

 

Gegen Gehörschwäche wendet man Tee aus frischen oder getrockneten Holunderblättern an; derselbe wird in die Ohren gespritzt.
(Lauwarm, täglich 2 mal.) 

 

Gegen Friesel benutzt man den aus Holunderblättern gepreßten Saft.
(Täglich 2-3 Eßlöffel.) 

 

Die getrockneten Blüten oder gekochten Beeren, zur Hälfte mit Lindenblühten vermischt, unter Zusatz von 1-2 Teelöffeln Zitronensaft, dienen als schweißtreibendes Mittel bei starken Erkältungen. 

 

Die Beeren eignen sich zur Traubenkur (wie Weintrauben) und werden im Herbst in kleinen Portionen tagsüber gegessen. 

 

Zu Brei eingekocht und als Mus genossen, sind sie ein sehr gutes Blutreinigungsmittel.
Mit Zucker oder Honig eingekocht sind dieselben besonders im Winter, für diejenigen, welche eine sitzende Lebensweise haben, bestens zu empfehlen.
Ein Teelöffel Mus, in einem Glase Wasser gelöst, gibt einen ausgezeichneten Kühl- und Labetrunk.

Auch ist dies ein gutes Mittel zur Reinigung des Magens und zur Ausscheidung des Urins. 

 

Gedörrte Beeren wirken stopfend bei heftigem Abweichen.
(8-10 Beeren kauen.) 

 

Unter der oberen, grauen Rinde befindet sich bei dem Holunder noch eine schöne, grüne, innere Rinde.

Der aus dieser Rinde bereitete Tee verbessert ungeheuer die Magensäfte und wirkt vorzüglich bei chronischem Magenkatarrh. (Täglich 1 Tasse.) Dieser Tee dient auch als gelindes Brechmittel; jedoch muß er dann in größeren Portionen genommen werden. 

 

Der Wurzeltee ist bei Wassersucht und starker Fettleibigkeit von unschätzbarem Wert.

Lärche (Larix europaeus D. C. Beißn.)

 

Standort: Europa.

Aussehen: Hoher, schöner Baum; gerader Stamm, dünne Äste; Blätter bilden Nadeln, stehen in Büscheln und fallen im Herbste ab.
(Die Lärche bildet den Übergang von den Nadelhölzern zu den Laubhölzern.)

Blüte: Staub- und Stempelblüten; rote Kätzchen.

Blütezeit: April.

Sammelzeit: Herbst.

Verwendung: Nadeln, Rinde und Harz. (Harziger Geruch.)

 

Anwendung: ¾-1¼ kg Nadeln, welche 20 Minuten in Wasser (10-12 l) gekocht worden sind, geben einen Absud, welchen man Bädern zusetzt.
(Nervenkranken und schwächlichen Personen zur Stärkung.)

Frisch zerquetschte Nadeln werden zu Auflagen benutzt; sie leisten bei entzündeten Wunden sehr gute Dienste.

 

Harntreibend wirkt ein aus der Rinde bereiteter Tee.
(Täglich 1 Tasse.)

Ein sehr gutes Heilmittel für Geschwüre ist ein aus der gedörrten Rinde bereitetes Pulver. Dasselbe wird auf die Wunden gestreut.

 

Durch Anbohren des Baumes gewinnt man ein sehr wohlriechendes Harz. Aus diesem wird Terpentinöl bereitet.
Dieses Öl benutzt man zur Herstellung von Salben und Pflastern, da dasselbe eine zerteilende, erweichende und stärkende Wirkung hat.

 

Werden 2-4 Eßlöffel Honig in ¼-½ l Wasser aufgekocht und setzt man dieser Lösung 1-4 g Lärchenharz zu, so erhält man ein gutes Mittel gegen Stein- und Blasenleiden, auch ist die Lösung ganz besonders bei Entzündungen des Halses zu empfehlen. (zweistündlich 1 Eßlöffel.)

Bei Nervenschmerzen benutze man Lärchenterpentin zum Einreiben.

Linde (Tilia grandifolia Ehrh.)

Volkstümlich: Sommerlinde, großblätterige.

Standort: Überall in Deutschland.

Aussehen: Stattlicher, 18-20 m hoher Baum. Herzförmige, auf der Oberseite etwas haarige, auf der Unterseite wollige Blätter.

Blüte: Gelblichweiße Doldentraube mit flügelartigem Deckblatt.

Blütezeit: Juni-Juli.

Sammelzeit: Während der Blüte.

Verwendung: Blüten, Saft und Früchte. (Würziger Geruch.)

 

Anwendung: Die Blüten, welche ohne die flügelartigen, geschmacklosen Deckblätter zur Teebereitung verwendet werden, sind seit den frühesten Zeiten als ein schweißerzeugendes und gleichzeitig beruhigendes Mittel bekannt. (1-2 Tassen; recht warm.) 

 

Der Tee ist wohlschmeckend und magenstärkend; er wirkt krampfstillend und soll sogar, wenn er längere Zeit getrunken wird, Nervenleiden und chronische Fallsucht heilen. (Täglich 2-3 Tassen.)
Setzt man diesem Tee noch Honig zu, so löst er Verschleimungen der Lunge, der Luftröhre und der Nieren.
(Täglich 1 Tasse; besonders alten Leuten anzuraten.)

 

Der aus der Linde im Frühjahr durch Anbohren gewonnene, süßliche Saft hat, wie Birkensaft, eine blutreinigende Wirkung. (Täglich 2-3 Eßlöffel.)

 

Die Früchte der Linde liefern ein Öl, welches ähnlich wie Mandelöl wirkt.

 

Ein sehr gutes Zahnpulver erhält man aus einer Mischung von 1 Teil Salbeipulver und 2 Teilen Lindenkohle. (Holzkohle der Linde.)

Die kleinblättrige Winterlinde (Tilia parfifolia Ehrh.) blüht 14 Tage später und hat dieselbe Heilkraft.

Pappel (Populus nigra. L.)

Standort: Überall an Wegen, Flüssen, Bächen; in Dörfern und Wäldern angepflanzt.

Aussehen: Hoher Baum, abstehende Äste, dreieckige, zugespitzte, gesägte Blätter.

Blüte: Kätzchen.

Blütezeit: März.

Sammelzeit: Februar-März.

Verwendung: Knospen.

 

Anwendung: Die aus den Knospen bereitete Salbe verwendet man bei entzündeten und verbrannten Stellen der Haut, bei Geschwülsten, Hämorrhoiden und Gicht.
1 Teil gut zerquetschte Knospen und 3 Teile Wasser 3 Stunden kochen lassen, dann 2 Teile Schweinefett zusetzen und die Mischung so lange auf gelindem Feuer erhitzen, bis alles Wasser verdunstet ist. Dann durch grobe Leinwand durchseihen.
(Die Salbe darf nicht zu alt werden, da das Fett sonst ranzig wird.)

 

Tinktur aus Knospen ist sehr gut bei Quetschungen und zum Einreiben bei Verrenkungen und Verstauchungen.
Innerlich, auf Zucker oder in Wasser genommen,
(täglich 3 mal 10-15 Tropfen) dient sie bei Blasenkrankheiten, Brustbeschwerden und Blutflüssen.
(100 g zerstoßene Knospen, ½ l Spiritus (90%) unter öfterem Umschütteln 8 Tage lang der Wärme aussetzen, dann filtrieren.)

 

Gute Dienste leistet bei nervösen Magenleiden, Sodbrennen, Brechneigung und Bleichsucht gestoßene Pappelholzkohle.
(2-4 Teelöffel vor oder nach dem Essen in Wasser oder Obladen.)

Pappelpomade ist bei Kopfschuppen, aufgeschundener Kopfhaut und trockenen Flechten bestens zu empfehlen.

 

(Je 1 Teil Rindermark und Wachs mit obiger Pappelknospensalbe und etwas Kokosöl nochmals langsam sieden lassen.)

Wachholder (Juniperus communis.)

 

Volkstümlich: Kranewittbeere, Krammetsbaum.

Standort: Auf Heiden und in lichten Nadelwaldungen, an unfruchtbaren und steinigen Orten.

Aussehen: Strauch oder Baum. Eckige, sehr spitze waagerecht am Stengel stehende, nadelförmige Blätter. (Stets 3 zusammen.)

Blüte: Männliche und weibliche Blüten; erstere bilden gelbe Ährchen, letztere grünliche, runde Kätzchen.

Blütezeit: April-Mai

Sammelzeit: Im Herbst des 2. Jahres.

Verwendung: Beeren und junge Sprossen.
 

Anwendung: Pflanze und Frucht haben einen starken, gewürzhaften, harzigen Geruch und sind schweißtreibend, nervenstärkend und blut- und magenreinigend.

Der Genuß von Wachholderbeeren oder ein Aufguß derselben (12-18 Beeren auf 1 Tasse) ist allen Leber- und Nierenkranken, sowie solchen, die an Gries oder Stein leiden, zu empfehlen.

Die Beeren beschränken die übermäßige Urinausscheidung, scheiden aber umso kräftiger Harnstoffe und feste Harnbestandteile aus.

(Täglich 2-3 mal 10-15 Beeren.)

 

Kneipp empfiehlt zu allen vorstehenden Leiden seine oft erprobte Wachholderbeerkur.

Bei dieser Kur beginnt man mit 4 Beeren und steigert die Zahl derselben bis 15 Beeren. (Täglich 1 Beere mehr.)

Dann verringert man die Dosis täglich um 1 Beere bis auf 4 Beeren. (Beeren kauen; bei größerer Zahl in 2 Portionen.)

Diese Kur, 4-5 mal nacheinander wiederholt, reinigt auch das ungesundeste Blut.

 

Die Beeren stärken den Magen und treiben die Gase ab. Bei der Wassersucht sind sie bestens zu empfehlen, weil sie alte, faule, wässerige und schleimige Stoffe aus dem Körper entfernen.

 

Der Tee von jungen Sprossen dient auch zur Blutreinigung.

(Täglich 1 Tasse.)

 

Eine aus Wachholderbeeren bereitete Tinktur erhält man auf folgende Weise; 1 Hand voll zerquetschte Beeren werden auf ¾ l Spiritus, Wein oder Branntwein angesetzt.

Diese Tinktur dient zu einer 1-2 wöchentlichen Kur bei oben aufgeführten Leiden. (Täglich 15-20 Tropfen auf Zucker oder in Wasser.)

Sie werden von Seeleuten schon seit den ältesten Zeiten benutzt. 

Zum Einreiben dient sie bei gelähmten Gliedern und Gichtschmerzen. 

 

Eine sehr günstige Wirkung auf den Magen und das Allgemeinbefinden bewirkt frisch ausgepreßter Wachholderbeersaft.

Ganz besonders ist derselbe Leuten mit sitzender Lebensweise zu empfehlen.
(Morgens und abends 1 Eßlöffel.)
 

 

Auflagen von gekochten Beeren zerteilen Geschwülste und dienen zur Heilung von Hautausschlägen. 

 

Die jungen Zweige, Nadeln und Beeren dienen zum Räuchern der Krankenzimmer. (Besonders bei ansteckenden Krankheiten.)

 

Ebenso kann man sich gegen ansteckende Krankheiten schützen, wenn man Wachholderbeeren kaut. (Täglich 2 mal 8-10 Beeren.)

 

Um frische, gesunde Luft in den Zimmern herzustellen, räuchere man mit Wachholderbeeren.

 

Beim Einpökeln von Fleisch und beim Einmachen von Sauerkraut benutzt man ebenfalls Wachholderbeeren, da sie diesen Nahrungsmitteln einen angenehmen Geschmack geben.

 

Ein wohlschmeckendes Mus liefern eingekochte Wachholderbeeren. Dasselbe wird in manchen Gegenden in der Haushaltung als ein sehr gesundes Gewürz verwendet.

Walnuß (Juglans regia. L.)

Volkstümlich:

Standort: Ganz Europa.

Aussehen: Schöner, stattlicher Baum; häufig zu Alleen angepflanzt. Unpaarig gefiederte, ovale, gesägte Blätter; kugelige, grüne, später schwarze Früchte.

Blüte: Längliche Kätzchen.

Blütezeit: Mai

Sammelzeit: Frühjahr und Herbst.

Verwendung: Blätter und Frucht.
                      (BalsamischerGeruch; beißender, herber Geschmack.)

Anwendung: Der Absud von Blättern wird seines stark aromatischen Geruches wegen zu Bädern und Auflagen (Wickeln) benutzt.
Diese Bäder wirken auflösend und sind daher sehr heilsam bei Hautausschlag, ganz besonders bei Skrophulose (Drüsengeschwulst) der Kinder; ebenfalls bei Entzündung der Augen.

 

Der aus den Blättern bereitete Tee eignet sich vorzüglich zu einer Blutreinigungskur und ist, mit einem Zusatz von Honig bei Bleichsucht bestens zu empfehlen.
Derselbe fördert auch die Verdauung und dient zur Aufbesserung des Blutes.
Gibt man denselben nebst den oben angegebenen Bädern skrophulosen Kindern, so werden dieselben in kurzer Zeit geheilt sein.
(Täglich 2-3 Tassen; Kindern die Hälfte.)

 

Ein aus Blättern und grünen Schalen der Früchte gekochter Absud (15 Minuten kochen) wird zu Auflagen bei Skrophulose und offenen Geschwüren, sowie bei eiternden Wunden mit bestem Erfolge benutzt.

 

Läßt man die grünen Schalen recht dick einkochen und nach dem Durchseihen nochmals mit Zucker oder Honig auf dem Feuer solange stehen, bis die Mischung Fäden zieht, so erhält man einen Extrakt, den man, in Wasser aufgelöst, als Tee bei Halsgeschwüren, bei Wurmleiden und allen oben angeführten Leiden verwenden kann.
(1 Teelöffel auf 1 Tasse; täglich 3-4 mal.)
Zur Erhaltung des Extraktes gieße man ein Gläschen guten Branntwein auf denselben.
Dieser Extrakt, ohne Zucker oder Honigzusatz, mit reinem Schweinefett und etwas Pergamotöl vermischt, dient zur Einreibung skrophulöser Geschwüre.

 

Unreife Früchte, die man noch mit der Nadel durchstechen kann, geben, auf Branntwein angesetzt, eine Tinktur, welche bei allen Verdauungsstörungen vorzügliche Dienste leistet.
(Nach Bedarf 1-2 kleine Likörgläschen.)

 

Reife Walnüsse, sowie auch Haselnüsse, sind ihres großen Eiweißgehaltes, des Fettes und der Nährsalze wegen ein sehr gutes Nahrungsmittel und werden ganz besonders von Anhängern der Pflanzenkost als Ersatz für Fleisch gegessen.
Dieselben müssen gut gekaut werden und wer dieses, schlechter Zähne wegen, nicht kann, genieße sie gemahlen oder gerieben aufs Butterbrot gestreut. 

 

In Zucker eingemachte und verzuckerte Nüsse sind sehr wohlschmeckend und dienen auch zur Verzierung von Torten und anderen Backwerken.